Kirche Bollensdorf

BollensdorfUnter den Kirchenbauten im Kirchenkreis Zossen-Fläming zählt dieser Fachwerkbau zu den jüngsten. Erst nach dem II. Weltkrieg wurde hier für die Bollensdorfer Gemeinde ein Kirchlein errichtet. Maßgeblich vorangetrieben hat dieses Projekt der damalige Pfr. Dr. Christoph Sehmsdorf aus Dahme. Politisch war dieser Kirchenbau kurz nach Stalins Tod im März 1953 auf Jahre eine der letzten Möglichkeiten. Das „Fenster der Gelegenheit“ schloss sich wieder sehr schnell, denn Kirche durfte sich in der DDR nicht ausbreiten – so die staatlichen Vorgaben. Einen politischen Kurswechsel gab es da erst Ende der 1970er Jahre. Insofern grenzt es schon an ein Wunder, dass so wenige Jahre nach Kriegsende im Osten Deutschlands ein solches Bauvorhaben – mit starker Beteiligung der Bollensdorfer -  überhaupt realisiert werden konnte. 2013 wurde daran mit Dankbarkeit erinnert, denn das Kirchlein feierte seinen 60. Geburtstag – und das gesamte Dorf feierte mit. Mechthild und Michael Sehmsdorf, zwei Kinder des damaligen Pfarrers, kamen zum Jubiläum extra aus Quedlinburg angereist und berichteten aus ihrer damaligen Kinderperspektive, was sie noch heute mit Bollensdorf und der Region verbindet. Heute leidet die Bollensdorfer Kirchengemeinde – wie so viele andere Kirchengemeinden ringsum auch – an den zurückgehenden Kirchengliederzahlen. Im Frühjahr 2007 hatte der zuständige Gemeindekirchenrat sogar erwogen, die Bollensdorfer Kirche aus wirtschaftlichen Gründen zu veräußern. Der Aufschrei war groß in Bollensdorf. Verständlich. Sofort wurden Pläne geschmiedet, Spendenmittel zur Sanierung beantragt und gesammelt. Einige notwendige Reparaturen konnten auf diese Weise durchgeführet werden. Da haben die Bollensdorfer erneut großes geleistet und dabei unterstrichen wie wichtig ihnen ihre Kirche ist. Der Mitgliederschwund ließ sich dadurch nicht aufhalten. Zur Zeit finden alle drei Monate Gottesdienste im Dorf statt. Ein fester Termin ist dabei Erntedank. Da ist der Altarraum besonders liebevoll geschmückt. Bollensdorf