St. Marien Dahme

St. Marien DahmeIm Laufe der Geschichte hat die „Evangelische Hauptkirche St. Marien“ – wie sie einst genannt wurde - immer wieder ihr Gesicht verändert. Neben der sog. Hospitalkirche in der Hauptstraße und der Nikolaikirche, die früher dort stand, wo sich heute das Rathaus befindet, ist St. Marien die einzige evangelische Kirche in Dahme, in der sich heute noch Gläubige Sonntag für Sonntag zum Gottesdienst versammeln. Mehrere Stadtbrände, die in der Regel auch unsere Kirche nicht verschonten, der jeweilige Wiederaufbau in den Folgejahren und der sich daran anschließende Zerfall durch den Zahn der Zeit haben das Bauwerk mit seiner Innenausstattung verschiedenen Wandlungen unterworfen. Wer das Gotteshaus heute betritt, trifft auf eine vorwiegend barocke Ausstattung aus dem 17. Jahrhundert. Ganz augenfällig der große Altaraufsatz aus dem Jahre 1678, gestiftet vom Kammerherrn Melchior von Schlomach. Das Bildprogramm ist wie bei allen Altären aus dieser Zeit von unten nach oben zu lesen. Die Predella zeigt eine Abendmahlszene, darüber auf dem Hauptbild, dann die Kreuzigungsgruppe. Im Aufsatz darüber ist das leere Grab dargestellt. Als Bekrönung schließlich der aus Holz geschnitzte auferstandene Christus mit zwei Putten. Inhaltlich fügt sich darüber ein Buntglasfenster aus der Mitte des 20. Jahrhunderts an. Es zeigt die Ausgießung des Heiligen Geistes, also den Geburtstag der Kirche (Pfingsten). Ebenfalls aus dem Jahre 1678 stammt die hölzerne Kanzel, farblich verziert mit Bildern ausgewählter Propheten aus dem Alten Testament und den vier Evangelisten. Dahme

 

 

 

St. Marien DahmeIm Advent 2015 konnte St. Marien nach mehrjähriger Sanierungs- und Restaurierungsarbeit wieder seiner ursprünlichen Bestimmung übergeben werden. Echter Hausschwamm in den Mauerkronen und hylotoxverseuchte Holzteile im Dachgebälk, sowie auf den Emporen und in den Kirchenbänken mussten beseitigt, ausgetauscht bzw. entgiftet werden. Seither erstrahlt die Kirche im neuen Glanz. Außerdem wurden zwei zugemauerte Buntglas-fenster in Kanzelnähe wiederentdeckt und erneuert. Die Fenster erinnern nun an zwei gebürtige Dahmenser, die für unsere ev. Kirche von großer Bedeutung sind. Zum einen ist Christian Gottlob Teichelmann (19. Jh.) zu sehen, der als Missionar nach Adelaide / Australien ging und durch die Verschriftung der Sprache vor Ort einen Dialekt der Aborigines rettete. Zum anderen ist der mit Luther und Melanchthon befreundete Reformator Georg Buchholzer (16. Jh.) abgebildet, der in Berlin die erste evangelische Predigt hielt, bevor er erster Propst unserer Landeskirche wurde. Im Südschiff von St. Marien finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen mit den Schwerpunkten Kunst und Fragen der Zeit statt.